Matthias Müller

Ivenrode



Die Orgel in der wunderschönen Kirche zu Ivenrode stellte eine besondere Herausforderung dar:

Sie wurde 1853 von Troch Haldensleben erbaut, erfuhr im Laufe der Jahre einige Änderungen und wurde jetzt nach vielen Jahren das erste Mal komplett repariert bzw. restauriert.

Unmengen von Stuck und Staub steckten selbst im letzten Winkel und stellten die Nerven auf die Probe.

Selbst die Ventile waren zum Teil mit einem Centimeter Vermutzung versehen.

Die Mechanik war an vielen Stellen notdürftig repariert. Viele Registerzüge waren nicht ziehbar, viele Pfeifen klangen nicht.

Eine Qual für die Wirbelsäule war aufgrund der extrem engen Bauweise im Inneren der Orgel das Ersetzen von Messingdrähten und das Entfernen von Krümeln.

Die Prospektpfeifen sind extrem mit Wandfarbe beschmutzt. Das gesamte Äußere war erbärmlich.

Die Tastatur war verzogen, die Pedale nicht zu gebrauchen.

Das Schlimmste war aber, das vorige Orgelbauer versucht haben, die Orgel auf das heutige A 440 hz zu Stimmen. Somit waren fast alle Metallpfeifen extrem verbeult worden.

Hier einige Bilder von den Arbeiten. Sie sind der erste Schritt. Eine komplette Sanierung der Mechanik (Auswechslung aller Messingdrähte) und das Polieren der Prospektpfeifen sollten noch folgen.

Die Wiedereinweihung erfolgte am 3. Oktober im Rahmen eines Orgelmarathons zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit mit Jan van Mol, Antwerpen, Prof. Jaroslav Tuma, Prag, Pedro Cuadrado, Sevilla. Ein wahres Fest der Kirchenmusik.

Ein Dank meinen Kindern für ihre Mithilfe. Ferner den Mitgliedern des Kirchenvorstandes und Frau Pfarrerin Heidenreich.


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